Bettwanzen und Bettwanzenbekämpfung

Gestatten: Die Bettwanze (Cimex lectularius)

Die Bettwanze (auch Hauswanze) gehört zur Familie der Plattwanzen (Cimicidae). Sie lebt in der Schlafplatznähe von warmblütigen Lebewesen (hauptsächlich von Menschen, aber auch von Haustieren), um sich von deren Blut zu ernähren. Sie kann aber auch in Vogelnestern oder Ställen leben.

Vermutlich stammt sie aus Asien. Sie ist bereits seit dem Altertum im Mittelmeerraum und heute weltweit bekannt. Zuerst lebte sie in Höhlen und ernährte sich von Fledermausblut. Als später Menschen die Höhlen bezogen, hatte sie zusätzliche Nahrungsquellen. Und als die Menschen sehr viel später in Häuser zogen, kamen die Wanzen kurzerhand mit, wodurch für sie bessere Lebensbedingungen (Temperatur und Luftfeuchtigkeit) entstanden und sie sich schneller ausbreiten konnten. So fand die Bettwanze ihren Weg nach Europa und so auch nach Hamburg.

In Hamburg und dem restlichen Deutschland war ein Wanzenbefall aber bis vor wenigen Jahren mehr oder weniger kein Thema mehr, was sich aber unter anderem sowohl durch die zunehmende Chemikalienresistenz der Insekten als auch durch das Insektizidverbot wieder geändert hat.

Da Bettwanzen sehr klein sind, gelangen sie heimlich, aufgrund ihrer sechs Beine schnell und leise mit dem Reisegepäck, direkt durch die Vordertür mit Besuchern oder mit gebrauchten Möbeln oder Geräten in die Wohnung.

Die rotbraunen Wanzen sind sehr flach, oval, rundum behaart und knapp vier bis fünfeinhalb Millimeter groß. Nach einer Mahlzeit sind es sogar mitunter neun Millimeter. Das Blut saugen sie mit ihrem langen Rüssel auf, mit dem sie auch durch die Haut stechen können. Ihr Speichel enthält einen betäubenden Stoff, wodurch ein Stich mitunter auch erst nach einigen Tagen bemerkt wird. Er ruft in der Regel dann einen leichten bis starken Juckreiz hervor. Bisher wurden insgesamt an die dreißig verschiedene Krankheitserreger in den Tieren gefunden. Ernste Krankeitsübertragungen wie die der tödlichen Chagas-Krankheit sind möglich, aber eher unwahrscheinlich. Meist bleibt es maximal bei Unbehagen und Hautentzündungen. Um eine Infektion oder Entzündung zu vermeiden, bitte den Hausarzt aufsuchen und nicht kratzen.

Bettwanzen sind nachtaktive, gesellige, fast blinde Tiere und tagsüber nur schwer zu finden. Sie suchen sich vorwiegend einen trockenen, spaltenförmigen Unterschlupf, etwa in Fußleisten, Steckdosen, Nachtschränkchen, Radioweckern oder Büchern, hinter Tapeten oder Bilder- und Türrahmen, aber auch ganz zentral direkt in der Matratze, in Kissen, Decken und dem Bettgestell. Haben sie sich dort eingenistet, hilft meist nur noch ein Kammerjäger, sonst breiten sie sich rasend schnell aus.

Die Wanzenweibchen legen etwa zwölf Eier pro Tag und an die zweihundert im Laufe ihres Lebens. Diese sind durchsichtig bis weiß-cremefarben und circa einen Millimeter groß. Nach ungefähr zwei Wochen schlüpfen daraus die Larven, die sich innerhalb von sechs Wochen über fünf verschiedene Nymphenstadien häuten, bis sie erwachsen sind. In jeder dieser fünf Häutungsphasen muss die Wanze zumindest einmal Blut saugen und braucht eine relativ warme Umgebungstemperatur von mindestens fünfzehn Grad. Die erwachsenen Bettwanzen können Kälte gut aushalten und sogar bis zu zehn Monate ohne Nahrung auskommen! Bettwanzen leben durchschnittlich sechs bis zwölf Monate.

Bettwanzen können an Wänden und Decken entlanglaufen und sich auf die Zielperson fallen lassen, die sie durch deren Wärme- und ihre Kohlendioxydabsonderung ausfindig machen. Meist beißen sie an mehreren verschiedenen Stellen zu, bis sie ein Blutgefäß treffen, wodurch die typische "Wanzenstraße", eine linienförmige Reihe, entsteht, die aber auch durch eine Reihe anderer Insekten entstehen kann. Hauptsächlich trifft es die unbedeckten Körperteile. Es empfiehlt sich, nach einem kleinen Blutpunkt in der Mitte des roten Punktes Ausschau zu halten, da es diesen bei einem Flohbiss nicht gibt. Bemerkt man einen Biss, der tagsüber entstanden sein muss, spricht das gegen einen Wanzen- und eher für einen Flohbiss.

Die meisten Menschen vermuten Bettwanzen nur in unhygienischen Unterkünften - theoretisch kann aber jeder Gast Wanzen ins Zimmer mitbringen. Auch wenn Wanzen schwer zu entdecken sind, empfiehlt sich bei Fremdübernachtungen ein vorsichtiger prüfender Blick (am besten mit hellem Licht und einer Lupe) auf die Matratze, das Bettgestell und die Umgebung, so dass es kein böses Erwachen gibt. Vorsichtig deshalb, weil die Tiere bei der kleinsten Beunruhigung ein süßliches Pheromon produzieren, das die augenblickliche Auflösung einer etwaigen Wanzenansammlung zur Folge hat. Durch ein Sekret locken sich die Insekten auch gegenseitig an. Ist dieser marzipanartige Geruch im Raum wahrnehmbar, dürfte der Befall schon weit fortgeschritten sein. Vielleicht lassen sich auch abgestoßene Häute finden, die auf die Tiere hindeuten. Sind an der Bettwäsche, auf oder unter der Matratze kleine dunkelrote oder schwarze Flecken zu sehen, könnte dies von den Tieren verdautes und ausgeschiedenes Blut oder menschliches Blut als Folge von Bissen sein. Die meisten Kotspuren sind in der Nähe ihres Verstecks, wodurch sie oft aufgesprüt werden können.

Einen Wanzenbefall direkt im Keim zu ersticken ist ratsam. Dazu zum Beispiel die befallene Bettwäsche oder ein Plüschtier in einer geschlossenen Tüte zur Waschmaschine befördern und bei 60 Grad waschen, zusätzlich am besten auch noch heiß trocknen; alternativ in die heiße Sommersonne oder 1-2 Tage lang ins Gefrierfach legen.

Eine geeignete Prophylaxe ist natürlich besser, das heißt, Kleidung, Taschen und Schlafsäcke auf Reisen in verschließbare Plastikbeutel einpacken oder mit speziellen Sprays einsprühen. Das Gepäck am besten in der Badewanne auspacken, so dass kein mitgebrachtes Wanzen-Souvenir entkommen kann.

Bettwanzenbekämpfung in Hamburg

Als professionelle Schädlingsbekämfper bekämpfen in Hamburg wir nahezu alle Arten von schädlichen Insekten, so auch Bettwanzen. Eine Bettwanzenbekämpfung erfordert häufig mehrere Einsätze, da sich die Tierchen in die kleinsten Ritzen verkriechen können. Für eine Ersteinschätzung zu den Kosten rufen Sie uns unverbindlich an.
Kammerjäger